Im Frühjahr des Jahres 1936 beauftragte die Gemeinde und der Kirchenvorstand aus Höfen den Rohrener Künstler Hermann Kirch (09.02.1907- 29.04.1945) ein Denkmal für die 37 Höfener Gefallenen aus dem 1. Weltkrieg zu gestalten. An der Figur aus Mayener Basalt hat er über ein Jahr lang in einem Schuppen in Rohren gemeißelt. Es entstand der „Höav Mechel“ eine drei Meter hohe Gestalt, die einen Drachen tötet. Sie wurde auf dem großen freien Platz gegenüber der ehemaligen Molkerei neben der Namenstafel aufgestellt.
Die Einweihung fand ohne Einladung der Partei durch den Höfener Pfarrer Josef Nösser statt. Vielleicht war das der Grund, für den Abbruch des Denkmals bei Nacht und Nebel, durch Unbekannte unter Berufung auf das Gesetz gegen „entartete Kunst“ als „rechtliche“ Grundlage. Fest steht das uniformierte Parteileute den „Höav Mechel“ in der Gemarkung „Woambroch“ in Rohren entsorgten. Dort lag er bis nach dem 2. Weltkrieg und wurde von der Jugend aus Rohren als Spielplatz genutzt.
Nach dem Kriege erhielt die Baufirma Leyens aus Kalterherberg den Auftrag die Statue zu entsorgen. Sie wurde zuerst nach Kalterherberg auf dem Bauhof der Fa. Leyens abgelegt um dann später von Karl Leyens an seiner Jagdhütte in der Gemarkung Windhag aufgestellt zu werden.
Eine Höfener Interessengruppe, an der Spitze Ortsvorsteher Jean Kirch, setzte sich dafür ein, dass der „Höav Mechel“ wieder zurück nach Höfen kam. Am 08.Juni 1974 wurde er mit Hilfe eines Kranwagens der Fa. Leo Wlasak und vielen ehrenamtlichen Helfern wieder in Höfen im Park am Schwanenweiher aufgestellt.
Am 14.Februar 1958 beschloß die Gemeindevertretung Höfen in einer nicht öffentlichen Sitzung die Neugestaltung des Höfener Ehrenmals, um den gefallenen und vermissten Höfener Soldaten des 2. Weltkrieges eine Gedenkstätte zu errichten. Der Künstler Herr Glebocki aus Aachen sollte ein Entwurf erstellen und eine Kostenaufstellung machen. Bei der Gemeinderatssitzung am 18. März 1958 wurde der Entwurf des Herr Glebocki und die Kosten von ca. 11.000 DM genehmigt. Laut einer Pressemitteilung vom 16. August 1958 wurde diese Baumaßnahme umgesetzt.
Mit dem Leader-Projekt „Dorf.Fried HOEF 2.0“ wurde das neu gestaltete Ehrenmal und Vorplatz mit über 700 ehrenamtlichen Arbeitsstunden und großer Unterstützung des Bauhofs der Stadt Monschau verwirklicht.
Unter großer Beteiligung der Dorfgemeinschaft wurde am 21.Mai 2022 durch Ortsvorsteher Heinz Mertens und den Pfarrern Hardy Hawinkels und Jens Peter Bentzin das Ehrenmal eingeweiht. Großer Dank galt der ehemaligen Bürgermeisterin Marga Ritter und ihrem Partner Helmut Lanio, die maßgeblichen Anteil an der Verwirklichung dieses Projektes hatten. Das Projektbuget betrug ca. 20.000 Euro.
Aufgestellt durch Karl Josef Bongard im Jahre 2023
Quellennachweise:
Buch, Höfen-Dorf im Grünen vom Förderverein Golddorf Höfen e.V. 2011
Jahrbuch, Das Monschauer Land 1982 vom Geschichtsverein Monschau
Buch, Rohren 2001 vom Verein für Heimatgeschichte Rohren e.V.
gesammelte Unterlagen von Josef Melchior
Aachener Zeitung vom 23.05.2022